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„Impfungen schaden nur dem Körper.“



Teil 2 der Artikelreihe zum Thema Impfung.

Um zu sehen, dass #Impfungen tatsächlich wirken, brauchen wir keine großen Studien zurate zu ziehen: Die Pocken sind ausgerottet. Seit 1990 ist Deutschland poliofrei, und Wildpolio wurde im Jahr 2017 nur noch in drei Ländern nachgewiesen, in denen die Bevölkerung keinen ausreichenden Impfschutz hat. Die Masern, an denen eines von 1.000 Kindern stirbt, ließen sich mit steigenden Impfraten drastisch reduzieren. Impfungen wirken und retten Leben. Das ist ein Fakt. Vor allem das Leben und die Gesundheit unserer Kinder. Dennoch gibt es immer wieder Kritik an den Impfstoffen, dass diese zu Erkrankungen oder gar zu einem Impfschaden führen würden.


Daher ist es wichtig, dass Ärzte ihre Patienten aufklären und mögliche Risiken von Impfungen besprechen. Grundsätzlich ist dies bei Impfkritikern und Impfskeptikern möglich, nicht jedoch bei Impfgegnern. Das Bedürfnis der Menschen, mehr zu verstehen als die anderen, die „wahre Wahrheit“ hinter den Dingen zu erfahren, ist groß. Für ein bisschen mehr „wirkliche“ Erkenntnis werden gerne ein paar reale Fakten ausgeblendet. Impfgegner kreieren sich ein alternatives Weltbild und ignorieren gerne die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnis. Sie verlassen sich auf Aussagen anderer, die sich mit ihrem persönlichen eigenen Weltbild decken. Fakten werden somit aus Gründen der kognitiven Dissonanz ausgeblendet - „was zu meinem Weltbild nicht passt, ist nur Lug und Trug.“


In der Datenbank des Paul-Ehrlich-Instituts sind die gemeldeten Verdachtsfälle von Impfkomplikationen und Impfnebenwirkungen aufgeführt. Die Verdachtsfälle in der Datenbank des PEI beziehen sich auf in Deutschland für die Anwendung am Menschen zugelassene Impfstoffe. Schwerwiegende sogenannte unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) nach Impfungen sind sehr selten. Nach § 6 Abs. 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) ist der Verdacht einer über das übliche Maß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung namentlich meldepflichtig. Die Meldung erfolgt vom Arzt an das Gesundheitsamt. Die Gesundheitsämter sind nach § 11 Abs. 4 IfSG verpflichtet, die gemeldeten Verdachtsfälle der zuständigen Landesbehörde und der zuständigen Bundesoberbehörde, dem Paul-Ehrlich-Institut, im Einklang mit den Bestimmungen des Datenschutzes in pseudonymisierter Form (personenbezogene Angaben sind unkenntlich zu machen) zu melden.



Unter einem Impfschaden versteht man „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzimpfung; ein Impfschaden liegt auch vor, wenn mit vermehrungsfähigen Erregern geimpft wurde und eine andere als die geimpfte Person geschädigt wurde“ (§ 2 IfSG).


Zwischen 1972 und 1999 traten in Deutschland 1 528 Fälle von #Impfschäden auf; über 70 % davon betrafen die seit Längerem nicht mehr durchgeführten Pocken- und Tuberkuloseimpfungen. Insgesamt ist die Zahl der Impfschäden in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Von 1990 bis 2005 wurden 316 Fälle von Impfschäden in Deutschland anerkannt, in Österreich 28. Für die Masern-Röteln-Mumps-Impfung wurde errechnet, dass selbst dann, wenn jede Verdachtsmeldung als Impfschaden gewertet würde, die maximale Komplikationsrate weniger als eine Komplikation auf zwei Millionen Impfdosen betragen würde. Diese Zahlen zeigen: Impfschäden sind reale Gefahren, aber sie sind sehr selten.



Häufig wird von Impfkritikern Impfung mit der Entstehung von Autismus in Verbindung gebracht. Dies geht zurück auf die Wakefiled-Studie, in der Dr. Andrew Wakefield mit einer Teilnehmerzahl von 12(!) einen Zusammenhang zwischen Autismus und MMR-Impfung hergestellt hat. Dass ihm im Nachgang die Zulassung entzogen wurde, weil er 3,5 Millionen Pfund von einer Anwaltskanzlei erhalten hatte, die die Eltern vermeintlich geschädigter Kinder vertrat, und außerdem größer angelegte Studien im Verlauf keinen ähnlichen Zusammenhang erkennen ließen, trägt nicht unbedingt zur Einstufung als vertrauenswürdige Quelle bei. Die Studie wurde später als wissenschaftliche Fälschung entlarvt und zurückgezogen.


Viele Menschen versteifen sich gerne auf die Aussage einzelner Personen oder gar einer Studie. Meistens sind es Personen, die selber nicht gelernt haben wissenschaftlich zu arbeiten oder Studien adäquat interpretieren zu können. So weiß jeder, der sich mit wissenschaftliche Arbeiten beschäftigt hat, dass eine Studie alleine nur wenig Aussagekraft besitzt. Es gibt nicht „die eine“ Studie, die eine These beweist – es sind viele Studien, die zusammenkommen, um sie zu belegen. Nur ist das vielen Menschen nicht bewusst.


Einer der bekanntesten Vertreter auf der Seite der Impfkritiker ist der deutsche Mediziner Dr. Klinghardt. Ihm kann man wahrscheinlich nicht unterstellen, dass er nicht wissenschaftlich arbeiten könne, dennoch hat er eine ablehnende Meinung gegenüber Impfungen. Gibt es vielleicht doch eine Grundlage für die mögliche Kritik? Oder beruht Klinghardts Meinung Impfungen seien gesundheitsschädlich auf seinem persönlichen Bias?

Es gibt viele YT-Videos im Internet, in denen sich Dr. Klinghardt negativ über Impfungen äußert und diese in Zusammenhang mit der Entstehung von Autismus stellt. Eigene Untersuchungen oder wissenschaftliche Quellen, die dies belegen können, nennt er leider nicht. Er nennt jedoch unter anderem auch Dr. Wakefield als Quelle seiner Argumente gegen Impfungen. An einer Stelle entdeckte ich die Aussage Klinghardts es hätte eine 2017 veröffentlichte Studie gegeben, die auf die schädigende Wirkung von Impfungen hinweist, aber mittlerweile nich mehr online einsehbar ist. Der Titel dieser angebliche Studie wurde jedoch nirgends genannt. Es ist sehr eigenartig, dass die Wakefield-Studie, obwohl sie von 1998 ist, einsehbar ist, aber eine Studie aus 2017 angeblich plötzlich verschwunden ist.


In Bezug auf mögliche Impfschäden haben Dänische Forscher dafür die Daten von mehr als 657.461 Kindern seit 1999 analysiert. Die Lebensjahre von der Geburt bis zum zwölftem Lebensjahr standen dabei im Fokus. Als die Forscher die Fälle von Autismus bei Kindern mit MMR-Impfung und bei Kindern ohne Impfung verglichen, wurde schnell klar: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen der Impfung und der Entwicklung von Autismus. Andere Studien konnten ebenfalls keinen Zusammenhang zwischen MMR und Autismus feststellen. Auch andere Impfungen erhöhen nicht das Risiko an Autismus zu erkranken.


Gibt es Studien, die belegen, dass andere Impfungen ein erhöhtes Gesundheitsrisiko darstellen können? Es gibt unter anderem eine Meta-Analyse, die aufzeigt, dass Grippeimpfungen mit einem geringen Risiko an Schlaganfall in Verbindung gebracht werden könne. Vergleicht man jedoch die gesundheitlichen Risiken, die mit der Nicht-Impfung einhergehen können, so liegen diese bei Weitem über den möglichen Gefahren einer Impfung.

Verlässt man sich auf die konkreten Daten muss man den Schluss ziehen, dass die meisten Impfungen der Gesundheit dienlicher sind als das sie Schaden anrichten würden. Ob jedoch eine banale Grippeimpfung dazu gehört, ist eine andere Frage. Man muss immer das Risiko einer Erkrankung durch Nicht-Impfung mit den möglichen Nebenwirkung in Verhältnis setzen. In Bezug auf MMR kann man an Hand der wissenschaftlichen Datenlage jedoch behaupten, dass hier der Vorteil dem möglichen Nachteil überwiegt.


Alle hier genannten Quellen werden am Ende der Artikelreihe in einer Übersicht präsentiert.


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